Musica Cantica geht wieder in die Sommerpause. Eingeleitet haben wir diese mit einem Chorausflug nach Lüttich. Neben einer kleinen Stadtführung rund um den Justizpalast, Place Saint Lambert und dem obligatorischen „Perron“ haben einige auch eine ausgiebige Wanderung in den hängenden Gärten von Lüttich gemacht. Im Nachmittag war Kultur angesagt und wir haben einiges über die Lütticher Geschichte im Grand Curtuis Museum erfahren. Im Herbst stehen die nächsten Konzerte mit Gastchören an. Näheres gibt es wie immer auf dieser Webseite.
An beiden vergangen Wochenenden fanden insgesamt vier gemeinsame Konzerte der drei Chöre Exsultate aus Heusden-Zolder, Les Bengalis aus Lüttich und Musica Cantica aus Eupen statt.
Die Initiatoren wollten Chöre aus den drei Landesteilen zusammenzubringen und über alle Sprachgrenzen und Gegensätze hinweg gemeinsam musizieren lassen. Drei Kulturen, drei Sprachen, aber ein gemeinsamer Chor. Und rückblickend kann man feststellen, dass dieses Vorhaben vollends aufgegangen ist. Nicht nur die Sängerinnen und Sänger waren mit vollem Enthusiasmus bei der Sache, auch das Publikum ließ sich in jeder Region gerne von der Begeisterung anstecken.
Begonnen hatte die kleine Tournee in der vollbesetzten Klosterkirche im Garnstock bei Eupen. Als zweite Etappe kam die Sint-Valentinuskerk in Berkenbos / Heusden dran. Am darauffolgenden Samstag wurde in der Kathedrale Saint-Paul in Lüttich konzertiert und der krönende Abschluss fand in der Kirche Saint-Jacques-sur-Coudenberg in Brüssel statt.
Der Konzertablauf war jedes Mal der gleiche: zu Beginn des Konzertes stellte sich jeder Chor mit einigen Stücken aus dem eigenen Repertoire vor. Den Einstieg lieferte „Musica Cantica“. Sie eröffneten das Konzert mit „Dieu! Qu’il la fait bon regarder!“ von Claude Debussy, sowie mit zwei weiteren Stücken. Dann folgte der Chor „Exsultate“, der u.a. mit „O Dorothea“ von A. Brosens sein Können unter Beweis stellte. Eine andere Stilrichtung, nämlich aus der Welt der Pop-Musik, wurde vom Chor „Les Bengalis de Liège“ vorgetragen wie zum Beispiel einem Medley von Mika: „Happy ending – We are golden – Lollipop“.
Danach folgte der eigentliche Höhepunkt. Aus den drei Chören entstand ein großer gemeinsamer Chor mit mehr als 140 Sänger und Sängerinnen. Sichtlich beeindruckt zeigten sich die Zuschauer schon mit dem Auftaktstück „O Fortuna“ von Carl Off. Nach dem massivem, fast bedrohlich wirkendem Werk aus Carmina Burana zeigte der Chor, dass er auch ein Liebeslied aus der Renaissance leicht beschwingt vortragen konnte.
Nicht selbstverständlich war es, ein Acht-Stimmiges Werk „Jauchzet dem Herrn“ – trotz weniger gemeinsamer Proben – so überzeugend vorzutragen. Ein Schmunzeln bei den Zuhörern erzeugte das vertonte flämische Kindergedicht über Marc, der jeden Morgen alle Gegenstände des tagtäglichen Lebens persönlich begrüßt. Ganz zur Philosophie der Konzertreihe passte ein Stück von Pierre Rapsat, denn sein Vater war aus Flandern, seine Mutter aus Italien eingewandert und seine Texte sind in Französisch geschrieben.
Mit „Lux Aurumque“ von Eric Whitacre wurden die Zuhörer in eine mystische Atmosphäre getaucht. Seine Stimmgewalt konnte der Chor zum Abschluss mit dem „Hallelujah“ von Händel unter Beweis stellen.
Auch die Herausforderung, nämlich den ständigen Wechsel der drei Chorleiter Bruno Sprengers, Vincent Claassens und Manfred Lutter meisterten die Sänger und Sängerinnen ausgezeichnet. Begleitet wurde der Chor am Flügel von Christine Delhaxhe.
Wie sehr das jeweilige Publikum begeistert war, konnte man am langanhaltenden Applaus und der geforderten Zugabe erkennen.
Die Chöre, aber auch einige Zuhörer trafen sich anschließend noch zu einem Empfang beim jeweiligen gastgebenden Chor. Auch dort zeigte sich nochmals, wie problemlos Flamen, Wallonen und Deutschsprachige sich unterhalten und gemeinsam feiern können.
Ein gelungenes Projekt, das bestimmt nicht die letzte Initiative dieser Art bleiben wird.
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