Herbstliche Stimmung in der Bergkapelle

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Musica Cantica und SingPhonie
Ein stimmungsvoller Abend geht zu Ende

 

 

 

 

 

 

 

Der Herbst ist bekannt für seine etwas melancholische, aber farbenprächtige Stimmung.  Und so sollte es auch in der Bergkapelle am Samstag, den 21. Oktober sein.  Manfred Lutter, der sowohl Chorleiter des Eupener Ensembles „Musica Cantica“ als auch von „SingPhonie“ aus Roetgen ist, ließ beide Chöre mal getrennt, mal gemeinsam musizieren.  Die erste Hälfte des Konzertes bestand aus skandinavischen Gesängen, die genau diese herbstliche Stimmung wieder geben.  Den Anfang machte „Ubi Caritas“ von dem norwegischen Komponisten Ola Gjeilo, das zwar als gregorianischer Gesang beginnt, bald aber in moderner Harmonik übergeht, wo disharmonische Reibungen sich wunderbar wieder auflösen.  Die Schönheit der nordischen Länder lobt sowohl das schwedische Volkslied „Ack Värmland“ als auch „Kesäpäivä Kangasalla“, das einen Sommertag im Westen Finnlands beschreibt.  Es war sehr hilfreich, dass den Zuhörern im Programmheft zu allen Stücken eine deutsche Übersetzung angeboten wurde.

Romantisch wurde es mit „Ei saa mitte vaiki olla“ aus Estland und „Tuomen juurella“ aus Finnland, beides Stücke über die Liebe und den Schmerz der Trennung.  „Gabriellas Sång“ dürfte dem ein oder anderen bekannt vorkommen.  Schließlich bildet dieses Lied das zentrale Thema im schwedischen Film „Wie im Himmel“.  Die temperamentvolle Interpretation von „Dana dana“, ein Tanzlied vom ungarischen Komponisten Lajos Bárdos, sorgte dann erneut für einen Stimmungswechsel in der Bergkapelle.

Mit zwei französischen Stücken aus dem 16. Jahrhundert verließen die Chöre den Norden Europas.  Mit „Je ne l’ayme bien“ von Orlando di Lasso und dem tänzerische „Il est bel et bon“ konnten die Gäste aus Roetgen überzeugen, um dann wieder mit „Autumn leaves“ sich der aktuellen Jahreszeit zu widmen.

Die Freude am gemeinsamen Musizieren der beiden Chöre wurde auch bei der Interpretation des belgischen Eurovisions-Beitrags von 2003 „Sanomi“ deutlich, ebenso bei dem Schlaflied für ein Seerobbenbaby „Seal Lullaby“ von zeitgenössischen Komponisten Eric Whitacre.

Einer der vielen Höhepunkte bildete das „Abendlied“ von Rheinberger, das zum Ende des Konzertes die Zuhörer wieder in die besinnliche Herbststimmung entließ.

Die Akustik in der Bergkapelle kam beiden Chören sehr entgegen und alle musikalischen Feinheiten, die sich die Chöre mit Manfred Lutter erarbeitet hatten, kamen voll zur Geltung. Die großflächig angelegte Klangfülle bei den romantischen Werken wie auch die feinstrukturierten Stücke aus Ungarn und aus der Renaissance wurden so für die Zuschauer zu einem akustischen Erlebnis, für das sie sich mit warmem Applaus und eine Zugabe fordernd bedankten.